N
icht der Heiligenaltar auf der Anrichte, vor dem bunte Plastikblumen in handbemalten Vasen, Puppen in schönen Kleidern und einer Zigarette in der Hand drapiert sind, nicht die afrikanischen Totenmasken an der Wand, die gemalten Heiligenbilder daneben, nicht die Affenpuppe, die von der Decke baumelt und Unheil abwehren soll – es sind die vielen Tiere: Es mäht, blökt und gackert in einer fortwährenden Kakophonie im Wohnzimmer und auf dem Balkon. Mehrere Dutzend Hühner, Lämmer, Zicklein, Tauben, Spatzen und sogar zwei Schildkröten liegen an den Füßen zusammengeschnürt am Boden und ahnen, was da wohl auf sie zukommen wird. Im Wohnzimmer sitzen Freunde und Verwandte von Cary um große Schüsseln, sie werden helfen, die Opfertiere auseinanderzunehmen und das Fleisch den Gottheiten zuzuordnen. Man wartet, trinkt einen Cafesito, eine erste Rumflasche macht die Runde. Salud! Prost! Määäh!
Die ganze Geschichte über das Gemetzel an der afrokubanischen Santeria-Zeremonie, die Antwort darauf, warum viele Kubaner glauben, auch Fidel Castro sei ein Anhänger dieser Religion findet Ihr in der Live-Reportage und im Buch...