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Cary & Ochín

Yoel – gekonnt gekocht statt gerappt
23. August 2016

Cary & Ochín. Alles nur für die Götter


"Wenn sie lächelt, hält sie schüchtern die Hand vor dem Mund. Die Zahnlücken sind ihr peinlich. Aber auch ohne Zahnlücken lächelt Cary selten, das Leben gab ihr bisher auch wenig Anlass dazu, sie kommt aus sehr einfachen Verhältnissen, musste viel kämpfen, um ihre beiden Töchter Ochín und Yusima durchs Leben zu bringen."

 
C ary heiratete früh, sie und ihr Mann kamen einigermaßen über die Runden, trotzdem war es immer eng, sie verkaufte Küchlein auf der Straße, von früh bis spät, das brachte ein paar Pesos mehr im Monat. Ihr Mann erkrankte eines Tages an Kehlkopfkrebs, er konnte zwar geheilt werden, kann seither aber nicht mehr sprechen, wurde berufsunfähig, Cary musste für die Familie alleine sorgen. Viele Jahre ging das so.

Cary ist zwar eine schmächtige Frau, dennoch willensstark und durchsetzungsfähig. So sollte sich eines Tages das Leben zum Besseren wenden. Halt fand sie zunächst in ihrem Glauben an die Santería-Götter, die, davon ist sie tief überzeugt, sie und ihre Töchter beschützen, solange sie nur auf die Götter hört. Viele Jahre hat sie auf den großen Moment hingelebt, jeden Centavo und manchmal auch ein paar Pesos oder sogar einen CUC beiseitegelegt, um mit einem traditionellen Initiationsritus neugeboren zu werden und symbolisch ein neues Leben beginnen zu können. Es ist nicht weniger streng als das vorherige, aber durch Regeln strukturierter. Das hilft ihr.



Die ganze Geschichte von Cary und Ochín findet Ihr in der Live-Reportage und im Buch...